deutscher Jurist; Richter am Bundesverfassungsgericht 1955-1970; Präsident des Europ. Gerichtshofs 1976-1980, ab 1970 dort Richter
* 14. Dezember 1911 Hamburg
† 24. August 1993 Bad Herrenalb
Herkunft
Hans Kutscher, ev., war gebürtiger Hamburger und wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater Max Kutscher leitete als Direktor eine Versicherungsgesellschaft.
Ausbildung
Nach dem Besuch eines Realgymnasiums in Berlin studierte er Rechtswissenschaften und bestand 1935 die erste, 1939 die Große Staatsprüfung. 1937 promovierte er in Königsberg/Preußen bei Ernst Forsthoff zum Dr. jur.
Wirken
1939 trat er ins Reichswirtschaftsministerium ein, wo er 1942 zum Regierungsrat befördert wurde. Von 1939 bis 1945 war K. Soldat (Hauptmann d. R.) und geriet danach bis 1946 in Kriegsgefangenschaft.
Nach der Heimkehr arbeitete er zunächst im Verkehrsministerium und im Innenministerium des Landes Württemberg-Baden (Nordwürttemberg-Nordbaden; amerik. Zone), zuletzt als Regierungsdirektor. Im Dez. 1951 wurde er Sekretär des Rechtsausschusses des Bundesrates, später auch Geschäftsführer des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat. Im März 1952 wurde er zum Ministerialrat befördert.
Ab 12. Okt. 1955 amtierte K. als Richter des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, wo er Mitglied zunächst des Ersten, später des Zweiten Senats war. Am 1. Sept. 1963 wurde er auf die Dauer von acht Jahren in diesem Amt bestätigt und war in diesen Jahren an ...